Keine Gemeindepflegerstellen für Niddatal!

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Sierach: CDU und Grüne lehnen Hilfe für ältere und einsame Menschen mit fadenscheiniger Begründung ab.

Im Landtagswahlkampf haben die hessische CDU und die Grünen noch damit geworben, dass sie Gemeindepflegerstellen in den Kommunen für drei Jahre von Landesseite mit über 80 Prozent der Kosten fördern. Auch der Wetteraukreis beteiligt sich an der Förderung. Aufgabe dieser Stellen ist es unter anderem, ältere und einsame Menschen zu beraten, im Alltag zu unterstützen, für die soziale Teilhabe zu sorgen und geeignete Angebote vor Ort zu vermitteln. Die Arbeit der Gemeindepfleger wirkt präventiv, vorbeugend und sorgend.

„Vor Ort in Niddatal allerdings wollen CDU und Grüne noch nicht einmal einen Prüfauftrag an die Verwaltung erteilen. Beide Fraktionen haben jetzt einen Antrag der SPD mit der fadenscheinigen Begründung abgelehnt, dass dies eine Konkurrenz für die Sozialstation sei“, beklagt sich Lutz Sierach, Mitglied des Seniorenbeirats beim Wetteraukreis und Vorsitzender der AG 60 + der SPD Wetterau.

Sierach verweist auf die Homepage des Wetteraukreises. Dort heißt es: Sie (Gemeindepfleger) füllen damit insbesondere eine Lücke bei der Versorgung von Menschen, die noch keine medizinische oder pflegerische Versorgung benötigen, aber durch die fehlende altersgerechte Infrastruktur unterversorgt sowie von Einsamkeit bedroht sind. Insbesondere die ältere Bevölkerung der Region wird von den Gemeindepflegern und Gemeindepflegerinnen profitieren und kostenlos in ihrer Häuslichkeit aufgesucht werden, um in verschiedensten Lebenssituationen beratend begleitet zu werden. Sie vermitteln bei Bedarf und Wunsch Begegnung oder Hilfe und bieten individuelle und passgenaue Informationen zu sozialer Teilhabe, Wohnen und Gesundheit.“

Damit dürfte klar sein, dass hier keine Konkurrenzsituation entsteht, weil die Gemeindepfleger viel früher ansetzen und im besten Falle ältere Menschen, wenn es nötig geworden ist, zu einer pflegerischen Hilfeleistung durch die Sozialstation beraten, so Sierach. Die Gemeindepfleger sind eine sehr gute Ergänzung zum Angebot der Sozialstationen.

Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, wird sofort erkennen, dass die Gemeindepfleger ein ergänzendes Angebot sind und dass es einen hohen Bedarf für eine solche Unterstützung für ältere Menschen gibt.

Da CDU und Grüne das Thema noch nicht einmal im Ausschuss beraten wollen, ist es auch nicht möglich im Ausschuss die Leitung der Sozialstation zu dem Angebot zu befragen und deren Einschätzung zu hören.

In anderen Wetterauer Gemeinden prüfe man derzeit das Angebot auf Schaffung einer Gemeindepflegerstelle, obwohl es auch dort Sozialstationen gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Lutz Sierach