BGM Hahn argumentiert gegen eigenes Abstimmungsverhalten im Kreistag
Bei der Sitzung des Stadtparlaments Niddatal standen die Haushaltsberatungen für 2021 im Mittelpunkt. Die Koalition beantragte Mittel in Höhe von 100 000 € einzustellen, um den Beitritt zur Wohnungsbaugesellschaft des Wetteraukreises in diesem Jahr vollziehen zu können. An der Wohnungsbaugesellschaft können die Kommunen Teilhaber werden, um gemeinsam mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Koalition war an diesem Abend vollzählig, die Zustimmung scheinbar beschlossene Sache.
Doch dann kam es anders. Ein Mitglied der Linken enthielt sich ohne Ankündigung der Stimme und kippte damit die Ein-Stimmen Mehrheit.

Dazu äußert sich Lukas Dittrich, Mitglied im Spitzenteam der Wetterauer SPD: „Die Linke verrät die
Interessen der Mieterinnen und Mieter. Und sie sind uns damit in den Rücken gefallen. Die Linke ist damit offensichtlich als Partnerin untauglich!“

Es ergänzt Ariane Streicher, Spitzenkandidatin der SPD Niddatal: „Normalerweise hätte dies den Bruch der Koalition zu folge. Da dies aber die letzte Sitzung in dieser Periode war, erledigt sich die Linke von selbst.“
Auffallend war, auch Bürgermeister Hahn vollzog eine Kehrtwende. Als Kreistagsmitglied hatte er der Gründung der Wohnungsbaugesellschaft ausdrücklich zugestimmt.
Auch sein Fraktionskollege Kartmann sprach sich deutlich für die Kreis-WoBau aus. In Niddatal jedoch argumentierte Hahn gegen den Beitritt. Ihm gefiele das Modell des Main Kinzig Kreises besser.
Dumm nur, die regierenden Sozialdemokraten im MKK arbeiten ebenfalls gerade an der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft – nach Vorbild des Wetteraukreises.